Die WGG setzt sich für einen zeitgemäßen Neubau in Ortsrandlage ein.

Dazu gehören ausreichend Parkplätze, größere Liegeflächen und genügend Platz für Bewegung. Wir wollen ein naturnahes und chlorfreies Freibad im Süden von Griesheim.

Ein saniertes Bad bleibt ein altes Bad. Die Fehler der Hallenbadsanierung dürfen sich nicht wiederholen!

Das Griesheimer Freibad ist dringend sanierungsbedürftig, das ist schon jahrelang bekannt. Jedes Jahr muss viel Geld in die Beseitigung von Schäden gesteckt werden, um das Bad überhaupt öffnen zu können ‒ Reparaturen, die nichts am Gesamtzustand ändern. Eine Zusammenlegung und gemeinsame Sanierung von Hallen- und Freibad wurde von der herrschenden Mehrheit abgelehnt. Der Fehler, die Bäder nicht von Anfang an zusammen zu bauen, wurde wiederholt. Nichts gelernt!

Das Freibad wurde für eine wesentlich kleinere Stadt gebaut und liegt heute ohne ausreichende Parkplätze eingeklemmt zwischen Straßen und den Sportanlagen des TUS Griesheim. Es ist noch mit der klassischen chemischen Wasseraufbereitung mit Chlor ausgestattet. Sanierung oder konventioneller Neubau des Bades am jetzigen Standort würden an all dem nichts ändern.

Nun ergibt sich jedoch eine neue Möglichkeit. Im Südosten Griesheims soll der Teil der früher militärisch genutzten Fläche, der inzwischen wieder zur Gemarkung Griesheim gehört, vom der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) verkauft werden. Der Gesetzgeber hat vorgesehen, dass die Stadt das Gelände günstiger kaufen kann, wenn sie dort u. A. öffentliche Einrichtungen bauen will. Ein Freibad ist ebenso wie eine Sporthalle eine solche öffentliche Einrichtung. Baut die Stadt beide Einrichtungen zusammen, dann kann sie günstiger bauen. Denn Parkplätze, Sozialräume und Haustechnik können zusammen genutzt werden. Die WGG will erreichen, dass diese Möglichkeit bei den Planungen berücksichtigt wird.

An diesem Standort kann das Freibad nicht nur mit ausreichend Parkplätzen ausgestattet werden, sondern auch mit genügend Liegewiesen, davon getrennten Bereichen für Bewegungsaktivitäten und einer optimalen Anordnung der Becken und Gebäude. Ein attraktives Bad zieht mehr Besucher an und erwirtschaftet damit mehr Eintrittsgelder. Das nützt der Stadt, denn der größte Teil der Kosten des Bades fällt auch an, wenn keiner kommt.

Ein wichtiger Aspekt zur Attraktivitätssteigerung des Freibades ist der Verzicht auf die Chlorung des Wassers. Die Technik zur biologisch-physikalischen Wasserreinigung ist heute verfügbar und bereits in anderen Städten im Einsatz, auch in Dieburg wird aktuell über diese Lösung nachgedacht. Das Wasser wird dabei aus den Becken zu einem speziell angelegten Teich auf dem Gelände des Freibades gepumpt, dort durch besondere Pflanzen gereinigt und dann wieder den Becken zugeführt. Das Ergebnis ist chlorfreies Wasser auch im Freibad und nicht nur aus den Wasserleitungen in Griesheim. Keine brennenden Augen, keine Chlorgefahr, kein Chemikalienverbrauch. Eine naturnahe und ökologische Lösung, die für eine Stadt wie Griesheim, die sich umweltbewusst gibt, ideal wäre.

Auch für die Energieversorgung des Gebietes und insbesondere von Freibad und Sporthalle könnte über sinnvolle Gesamtlösungen nachgedacht werden. Mit Blockheizkraftwerk, Erdwärme, Solarnutzung stehen Alternativen zur Verfügung, die auch kombiniert werden können. Besonders interessant ist, dass das Freibad im Sommer, die Sporthalle jedoch im Winter ihren höchsten Energieverbrauch hätten. Durch diese Kombination könnten Anlagen ganzjährig besser ausgenutzt werden.

Einen Finanzierungsbeitrag für das neue Freibad könnte das Gelände des alten Freibades liefern. Für eine Wohnbebauung könnte das Gelände zum marktüblichen Preis verkauft werden.

Fazit: Ein saniertes oder konventionell neu gebautes Bad am jetzigen Standort behält einen großen Teil seiner Probleme. Die WGG möchte, dass die sich ergebenden Chancen genutzt werden und nicht jedes Problem einzeln betrachtet und isoliert zu lösen versucht wird. Die Fehler der Hallenbadsanierung, wie sie der Akteneinsichtsausschuss ans Tageslicht gebracht hat, dürfen sich nicht wiederholen.