Nachlese zum zweiten Sommerstammtisch der WGG am 5.7.2018

Das Thema ,Grünes Griesheim’ lockte viele Interessierte Bürger in das TUS-Heim. Die große Beteiligung zeigte, dass dieses Thema sehr vielen Griesheimern ein Anliegen ist.

In einem einleitenden Impulsreferat von Dr. Karla Jessen wurde das Grün in seiner Funktion als Lebensraum für Insekten dargestellt. Dabei berichtete sie über die dramatischen Ausmaße des bundesweiten Insektensterbens und informierte über die wichtigen Rollen, die Insekten in biologischen Zusammenhängen innehaben:
Bestäuber, Futter, Zersetzer und als Nützlinge zur Eindämmung von Schädlingen.

Es schloss sich eine angeregte Diskussion an, über mögliche Maßnahmen, dem Insektensterben entgegenzuwirken.
„Schon“ im letzten Jahr war das Thema ,Insektensterben’ in der Presse und Politik angekommen. Um den Insekten mehr Lebensräume und Futter zu bieten, sind Naturschutzverbände und viele Gemeinden seit geraumer Zeit aktiv, öffentliche Grünbereiche insektenfreundlicher zu gestalten. Das Anlegen von mehrjährigen, insektenfreundlichen Wildblumenbeeten und -wiesen in mageren Böden findet immer mehr Zuspruch.

Wolfgang Krato, Vorsitzender der NABU-Gruppe Weiterstadt, Griesheim, Erzhausen e.V., konnte viele wertvolle Hinweise und
Informationen aus der Praxis in die Diskussion einbringen. Allgemein schien bei den Anwesenden Konsens darüber zu bestehen, dass die Stadt Griesheim mit gutem Beispiel bei der Anlage eines insektenfreundlichen städtischen Grüns vorangehen sollte, auch wenn es vermutlich einigen Bürgern dann nicht ,ordentlich genug’ und ,schön gemäht’ aussieht. Erfahrungsgemäß wachse die Akzeptanz von Wildblumenwiesen, wenn die Menschen an der Vielfalt der Insekten und der Blüten Freude haben und so ein Stück Natur wieder in unsere Nähe kommt. Natürliche Oasen sind nötig, auch unter dem Aspekt, dass aktuell mit zunehmender baulicher Verdichtung zunehmend Gärten verloren gehen. Bei der Planung von Neubaugebieten, z.B. im Konversionsgebiet Südost, böte es sich an, Flächen für eine Wildblumenwiese oder ein Staudenbeet einzuplanen und die Böden entsprechend vorzubereiten. Auch die Umgestaltung bestehender Grünflächen soll in die Diskussion aufgenommen werden. Bei der Suche nach geeigneten Grünflächen, Randstreifen, etc. sollten die Bürger beteiligt werden.

Es gelte nun parteiübergreifend aktiv zu bleiben und öffentliche Fördertöpfe zu nutzen. An möglichen Grünflächen in der Stadt, die zumindest teilweise mit Wildblumen versehen werden könnten, sahen die Anwesenden keinen Mangel. Denkbar wären zum Beispiel: Georg-Schüler-Platz, Zöllerplatz, Platz Bar-le-Duc, Straßenränder entlang des Nordrings und der B26, Grünstreifen zwischen Straßenbahn und B26, sowie in den vielen Baumscheiben.

Der mögliche Beitrag der Landwirtschaft zum Erhalt bzw. zur Rückgewinnung biologischer Vielfalt wurde an diesem Abend nur am Rande erörtert.

Am nächsten Sommerstammtisch am Donnerstag, 12.07.2018, um 20:00 Uhr, lädt die WGG wieder in die TUS Gaststätte ein. Dann geht es um das Thema: „Georg-Schüler-Anlage“. Die größte unbebaute Fläche in Griesheims Mitte hat sich seit 1930 so gut wie gar nicht verändert, deswegen soll der Stammtisch „Workshop“-Charakter haben. Wir wollen Ideen und Anregungen für eine mögliche Umgestaltung des Platzes vorstellen und sammeln. Nehmen Sie teil!

(KJ)

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